Schwul bedeutet, dass sich ein Mann in einen Mann verliebt und/oder begehrt.
Schwul sein ist aber mehr als ein romantisches und / oder sexuelles Begehren, es ist auch eine kulturelle und soziale Identität.
Der Begriff „schwul“ hatte und hat oft eine negative Bedeutung und wird häufig zur Abwertung von jemandem oder etwas genutzt. „Schwul“ ist aber auch eine Selbstbezeichnung. Die Schwulenbewegung hat sich den ursprünglich als abwertende Zuschreibung geprägten Begriff in den 1970er Jahren selbst angeeignet. Dieser Akt der Provokation und Selbstermächtigung hat in den folgenden Jahrzehnten wesentlich dazu beigetragen, homosexualitätsfeindliche Haltungen und strukturelle Diskriminierung aufzudecken und politisch zu bekämpfen.
Bezeichnen sich Männer heute als schwul, benutzen sie den Begriff mit einer neutralen oder positiven Bedeutung. Etwas wie eine Bar, eine Fernsehserie oder ähnliches kann demnach also auch „richtig schön schwul sein“, weil sie schwule Kultur toll zur Geltung bringt. Ein zentraler Bezugspunkt schwuler Erinnerungskultur ist die Verfolgung und Ermordung homosexueller Männer im Nationalsozialismus (siehe hierzu auch die Artikel Rosa Winkel oder Paragraph 175 StGB).